Als ITler selbstständig arbeiten. Das ist der Traum vieler Programmierer und Computer-Freaks. Die Nachfrage nach Freelancern in diesem Bereich ist immerhin sehr hoch – die besten Chancen für deinen Einstieg in die Branche! Welche Aspekte solltest du dabei im Hinterkopf behalten? Welche offiziellen Stellen darfst du nicht umgehen? Und welche Fehler gilt es zu vermeiden? Das alles klären wir in diesem Artikel.
Gute Einstiegschancen
Die IT-Branche boomt derzeit, wie die Studie IT-Freiberufler der COMPUTERWOCHE, zeigt. Kein Wunder, der Durchschnitts-Stundenlohn als Freelancer liegt derzeit bei 84 Euro. Das ist das zehnfache des gesetzlichen Mindestlohns. Das liegt vor allem am Mangel von passenden Fachkräften. So verzeichnet der Bitkom-Verband rund 51.000 freie Stellen in der Branche. Das macht Freelancer im Bereich IT quasi unverzichtbar.
Genau planen
Bevor du den Schritt in die Selbstständigkeit wagst, solltest du genau planen. Dazu gehört ein passender Businessplan. Hierfür gibt es zahlreiche Vorlagen wie diese hier. Darin solltest du einige Punkte festhalten:
- Freiberufler oder Gewerbetreibender: Das ist vor allem mit Hinblick auf die Gewerbesteuer wichtig. Arbeitest du alleine und hast eine Ausbildung im IT-Bereich? Dann ist der Freiberufler möglicherweise sinnvoll. Dafür musst du allerdings bestimmte katalogähnliche Kriterien laut 18 Einkommensteuergesetz (EstG) erfüllen. Wenn du Mitarbeiter benötigst, dann musst du definitiv ein Gewerbe bei deinem Finanzamt anmelden.
- Finanzierung: Besonders, wenn du Geld von einer Bank oder einem Investor benötigst, um dein Unternehmen aufzubauen, ist ein Finanzplan unabdingbar. Hierin hältst du genau fest, welche Ausgaben und Einnahmen du erwartest und wie du Investitionen tätigen möchtest. Nur so werden Kredite gewährt.
- Zeitaufstellung: Darin legst du fest, wie viele Stunden pro Tag mit Arbeit an Kunden-Projekten und Verwaltungsaufwand gefüllt werden sollen. Nur, wenn du einen Überblick über deine verfügbare Zeit hast, kannst du Aufträge planen.
Gesetzliche Anforderungen erfüllen
Neben deinem Status als Freiberufler oder Gewerbetreibender musst du als IT-Berater noch andere gesetzliche Vorgaben erfüllen. Dazu gehört unter anderem eine vollständige Buchführung. Um diesen lästigen Verwaltungspunkt schnell und einfach zu erledigen, solltest du am besten eine Rechnungs-Software nutzen. Mit einer professionellen Lösung erfüllst du gleichzeitig alle wichtigen Vorgaben. Dazu gehören:
- Das Ausstellen von Rechnungen mit dem korrekten Mehrwertsteuersatz.
- Vollständige Belegsammlung, die bei der Ermittlung deiner Umsatzsteuer wichtig ist.
- Die Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren muss eingehalten werden.
Der Vorteil vieler Programme: Sie sind heute zumeist Cloud-basiert und ermöglichen dir dadurch einen mobilen Zugriff.
Scheinselbstständigkeit vermeiden
Gerade am Anfang deiner Tätigkeit als freiberuflicher ITler kann eine Scheinselbstständigkeit schnell zur kostenintensiven Falle werden. Was bedeutet das? Scheinselbstständig bist du, wenn 5/6 deiner Einkünfte von nur einem Auftraggeber abhängig sind. Weitere Anzeichen dafür sind:
- Du bist fest eingebunden in den Arbeitsalltag deines Auftraggebers. Zum Beispiel sind dir feste Arbeitszeiten vorgeschrieben oder du hast eine vorgegebene Urlaubsregelung.
- Du bist dauerhaft für diesen einen Auftraggeber tätig und hast gar keine Zeit mehr für andere Projekte.
Sollte das alles der Fall sein, kann es für dich teuer werden. Zunächst musst du dein Gewerbe abmelden oder verlierst den Status Freiberufler. In diesem Zuge wirst du als Mitarbeiter deines Auftraggebers eingestuft. Dieser muss dann rückwirkend alle fälligen Sozialversicherungsbeiträge für dich einbezahlen. Du auf der anderen Seite bist verpflichtet bereits erhobene Umsatzsteuern und abgezogene Vorsteuern zu erstatten.
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