In Zeiten, in denen Du deine Daten über diverse Cloud Webdienste wie Dropbox oder OneDrive auf jedem beliebigen Endgerät zur Verfügung hat, wird oft auf eine sehr praktische und vor allem sehr sichere Methode der Datenverfügbarkeit vergessen – nämlich das VPN-Netzwerk. Aber was ist ein VPN-Netzwerk überhaupt und was für Möglichkeiten bietet es mir? Welche Vorteile im Gegensatz zu meinem Cloudspeicher habe ich bei einem VPN-Netzwerk? Diese Fragen sollen in diesem Artikel aufgegriffen und beantwortet werden.
Was ist ein VPN-Netzwerk?
Die Abkürzung VPN steht für Virtual Private Network, zu deutsch “virtuelles privates Netzwerk”. Dabei handelt es sich um ein geschlossenes Netzwerk eines Anbieters, in das Du über deine VPN-Verbindung anonym von außen zugreifen kannst. Die räumlich voneinander getrennten Teilnehmer sind dabei durch einen IP-Tunnel verbunden.
Ein VPN-Netzwerk ermöglicht dir damit, unabhängig von Standort und Endgerät, einen vollständig verschlüsselten Zugriff auf deine Daten bzw. dein gesamtes privates oder geschäftliches Netzwerk zu haben. Auch auf die darin befindlichen Geräte kannst du damit zugreifen. Das bedeutet konkret: Unterwegs ist es dir möglich mit wenigen Handgriffen auf jedem beliebigen Endgerät so zu arbeiten, als wärst du zu Hause oder im Büro. Notwendig dafür sind eine Software, die richtige IP-Adresse und eine Internetverbindung.
Wie funktioniert ein VPN-Netzwerk?
Das ganze kannst Du dir bildlich relativ leicht vorstellen: Mit einem Netzwerkkabel wird das Endgerät mit dem VPN-Server über das Internet verbunden, durch das VPN-Netzwerk eben nur virtuell.
Um also ein VPN-Netzwerk aufzubauen ist eine Verbindung zwischen dem Client und dem VPN-Server notwendig. Diese Verbindung nennt man den VPN- oder IP-Tunnel, der auch für die vollständige Verschlüsselung des Datenverkehrs verantwortlich ist.
Unter einem Client versteht man einen PC, ein Tablet oder ein Smartphone, ausgestattet mit einer VPN-Software. Meist ist diese bei Geräten mit Windows, Android oder iOS Betriebssystemen bereits integriert. Sollte das nicht der Fall sein, gibt es zahlreiche kostenfreie Tools, wie zum Beispiel OpenVPN, im Internet zum Download.
Den VPN-Server kann entweder der eigene Router darstellen oder ein Rechner im Heimnetz. Welchen Router und welche Art der Internetverbindung du dafür verwendest, spielt keine Rolle. Informieren solltest du dich nur darüber, ob dein Modem über die Funktion verfügt, eine eigene interne IP-Adresse generieren zu können. Falls nicht, ist das auch über den Rechner möglich.
Damit du nun vom Client auf den VPN-Server zugreifen kannst, benötigst du die IP-Adresse des Servers sowie die Zugangsdaten für das VPN-Netzwerk.
Welche Möglichkeiten und Vorteile bietet mir ein VPN-Netzwerk?
Im Vergleich zu den Cloud-Webdiensten, hast Du mit einem VPN-Netzwerk eine Vielzahl an erweiterten Möglichkeiten, sowohl in der privaten als auch geschäftlichen Nutzung des Netzwerks.
Bei deinem Cloudspeicher stehen dir beispielsweise nur jene Daten online zur Verfügung, die du hochgeladen und auch synchronisiert hast. Ein VPN-Netzwerk bietet dir den Zugriff auf alle Netzlaufwerke mit den darauf gespeicherten Daten sowie installierten Programmen. Bei vorgenommenen Veränderungen an einer Datei musst du nicht daran denken diese zu synchronisieren, denn bei einem VPN-Netzwerk geschieht das automatisch und in Echtzeit. Somit lassen sich auch Versionskonflikte bei Dokumenten vermeiden, die gleichzeitig von zwei Endgeräten aus bearbeitet werden.
Geschäftlich kannst du so ein Netzwerk beispielsweise bei einer Geschäftsreise nutzen, wenn du eine Datei benötigst, die auf dem Rechner in der Firma gespeichert ist. Oder du möchtest von unterwegs aus auf das Firmeninterne Intranet zugreifen, welches nur über den PC im Büro aufrufbar ist. Somit ermöglicht das VPN-Netzwerk auch das Arbeiten von zu Hause aus.
Privat ist ein VPN-Netzwerk nützlich, wenn du dich beispielsweise im Urlaub befindest und Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime im Ausland verwenden möchtest. Meistens sind diese nur in der heimischen Region verfügbar – durch dein VPN-Netzwerk sind sie es überall auf der Welt. Es ist sogar möglich Blockaden des Landes zu umgehen. Bekanntlich sind in manchen Ländern diverse soziale Netzwerke gesperrt. Durch dein VPN-Netzwerk surfst du anonym und verschlüsselt, ohne jegliche Nachverfolgbarkeit deiner Aktivitäten.
Oder du bist gerade unterwegs und möchtest dir die Musik anhören, die du gestern Abend zu Hause auf deinem PC runtergeladen hast. In diesem Fall sowie in vielen anderen Alltagssituationen kann ein VPN-Netzwerk sehr nützlich sein.
Ein wesentlicher Vorteil des VPN-Netzwerks ist die vollständige Verschlüsselung des Datenverkehrs. Das kann für dich als Privatperson, vor allem aber auch als Unternehmer, von großer Bedeutung sein. Durch die eigene interne IP des VPN-Tunnels, ist das Netzwerk für alle ohne IP-Adresse und Zugangsdaten verschlüsselt. Somit haben Hacker, Organisationen oder Regierungen nicht die Möglichkeit Daten abzufangen und die Kommunikation des Netzwerks mitzulesen oder zu verän
Verbindest Du dich jedoch mit einem öffentlichen Netzwerk, wie zum Beispiel einem Hotspot auf Bahnhöfen oder öffentlichen Plätzen, ist es für Dritte ein leichtes Unterfangen an sensible Daten zu geraten, deswegen solltest Du dich schützen. Nicht selten hört man in den Medien von gezielten Angriffen auf Cloud-Konten von Prominenten. Auf ein VPN-Netzwerk wäre eine solche Attacke nicht möglich.
Fazit – Wofür können VPN Netzwerke genutzt werden?
Bist du auf der Suche nach einer Alternative für deine Cloud, dann könnte ein VPN-Netzwerk die richtige Lösung sein. Egal ob Privat oder für geschäftliche Angelegenheiten, durch die sichere Verschlüsselung der Daten ist es eine willkommene Methode für beide Belange. Darüberhinausgehend bietet ein VPN-Netzwerk mehr Möglichkeiten als ein klassischer Cloud-Webdienst. Bereits mit wenigen Handgriffen ist ein VPN-Netzwerk hergestellt, zur Hilfestellung bieten sich im Internet ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitungen an.